Motivationen
Erklärung
Die angeborenen Bedürfnisse entsprechen den Trieben bei den Tieren. Sie verlassen diese zur Aktivität, wenn gewisse Situationen spezifische Auslösemechanismen in Gang setzen, also etwa der niedrige Zuckespiegel im Blut Hungergefühl und den Nahrungstrieb auslöst. Beim Tier ist dieser Trieb dann aber mit genetisch festgelegten Vorgehensweisen gekoppelt. Fast alles funktioniert “automatisch”. Das Tier hat Programme für die Nahrungssuche, den Beutefang usw. geeerbt.
Dem Menschen stehen dagegen (im Zusammenhang mit seinen Denk- und Planungsfähigkeiten) viele Möglichkeiten offen: Er kann zum Eisschrank gehen oder zum Supermarkt oder in ein Restaurant. Allerdings hat er dann die “Qual der Wahl”, er muss sich entscheiden. Das Entscheiden in immer mehr Situationen des Lebens wird zunehmend eine Belastung für die Menschen.
Erklärung
Jeder reagiert auf von außen kommende Reize individuell. Die Aufforderung, bei einem Fußballspiel mitzumachen, wird man ohne ausgesprochenen Bewegungstrieb ablehnen, man wird ihm bei großem Dominanztrieb nur als Spielführer oder Stürmer folgen.
Bemerkung
Es sei daran erinnert, dass Gefühle kein Selbstzweck sind, sondern als Epiphänomen einer vegetativen Funktion im Körper entstehen. Auch bei der Stimmung, die ja auch ein Hund haben kann, sei daher nach dem biologischen “Zweck” gesucht.
Bemerkung
Um sich gut zu fühlen, könnte man jeden Tag wenigstens eine gute Tat tun.
Erklärung
“Motivation” und “motivieren” kommt aus dem Lateinischen: ”bewegen”
Anmerkung
Wenn eine gute Tat vom Gehirn mit guter Laune belohnt wird, lohnt sich das Gute nicht nur aus ethischer oder religiöser Sicht. Man kann Stress vermeiden oder abmildern. Man schlläft auch abends besser ein und schläft ruhiger, wenn man vor dem Einschlagen die positiven Seiten des Tages noch einmal durchdenkt. Man erzeugt eine längerfristige gute Stimmung.
Anmerkung
Die Ursachen des Burnout-Prozesses sind vielfältig. Ich bin aber sicher, dass ein wichtiger Auslöser in der Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls als des Zentrums der Persönlichkeit zu suchen ist. Wenn die Person unsicher wird und sich durch Selbstkritik martert, gerät sie in einen Teufelskreis der Verunsicherung hinein,.
Bemerkung
Wer eine schlechte Stimmung, also schlechte Laune hat, mag am liebsten gar nichts tun, macht nur das, was Sachzwänge diktieren. Am schlimmsten ist dieser Zusammenhang in der Depression. Die Patienten können gar nichts mehr tun, nicht einmal das, was ihnen aufgetragen wird. Man kann sie nicht einmal mehr dazu motivieren. Beim Prozess des Burnout kann man verfolgen, wie der Betroffene immer tiefer in die schlechte Stimmung und gleichzeitig in die Motivationslosigkeit hineingerät und schließlich depressiv wird (falls man nicht gegensteuert).
Die klassische Liste der angeboraenen Bedürfnisse finden Sie auf der nächsten Seite unten.
Hinweis
Bemerkung
Die Gallup-Institution hat in großen weltweiten Studien gezeigt, dass man sich den Beruf nicht nach Neigung, sondern nach seinen Fähigkeiten auswählen sollte. Der Erfolg und die Zufriedenheit sind langfristig größer. Zu den Fähigkeiten gehört auch die emotionale Bewertung.
Auf dieser Seite bespreche ich intrinsische (von innen kommende) Antriebe:
1. gerichtete Motivationen durch angeborene Bedürfnisse
2. ungerichtete Motivationen durch Stimmungen
1. Angeborene Bedürfnisse bzw. Triebe Warum sind wir aktiv? Warum müssen wir dauernd etwas tun? Hunde können bis zu 22 Stunden schlafen oder ruhen, Löwen auch. Vögel singen stundenlang, wenn sie genug Futter gefunden haben. Der Mensch muss 8 Stunden beruflich aktiv sein, um für Essen und Unterkunft zu sorgen. Da gibt es Pflichten, Sachzwänge, Gefälligkeiten. Das sind biologische Notwendigkeiten und Antriebe von außen. Andererseits erfordert das Schlafzentrum des Gehirns rund 7 Stunden Ruhe. Darüber hinaus treibt manchen die Unruhe, die Neugier, auch eine selbstgestellte Aufgabe. Wer oder was treibt da? Man kann also von außen, das nennt man extrinsisch, zu einer Handlung motiviert werden, zum Beispiel durch einen Freund oder durch einen Vorgesetzten. Die Motivation kann aber auch intrinsisch generiert werden, also im Gehirn. Das interessiert in diesem Kapitel. Derartige “Triebe” veranlassen die Tiere zum Handeln. Die Triebe funktionieren in der Regel nicht spontan, ihnen sind sogenannte angeborene Auslösemechanismen (AAA) vorgeschaltet. Diese wiederum reagieren oft auf Sinnesreize oder auf bestimmte Körperzustände, zum Beispiel entsteht das Hungergefühl, wenn der Blutzuckerspiegel unter einen bestimmten Wert sinkt und damit anzeigt, dass die Nahrungsvorräte des Körpers wieder aufgefüllt werden müssen. Es handelt sich dabei um Regelkreise. Für den geeigneten Blutzuckerspiegel ist genetisch ein Sollwert festgelegt. Wird der aktuelle Istwert zu niedrig, veranlasst ein Regelmechnismus die Nahrungssuche, deren Ablauf beim Tier genetisch weitgehend festgelegt ist, und löst beim Menschen über das Hungergefühl eine Eigeninitiative aus, sich Nahrung zu besorgen. Wenn der Magen ausreichend gefüllt ist, vergeht das Hungergefühl, und durch die Verdauung steigt dann auch der Blutzuckerspiegel bis zum Sollwert an. Alle intrinsischen, also im Köper entstehenden, angeborenen (!) Motivationen kann man als Regelkreise verstehen. Immer wird es einen Regelmechanismus geben, der aktiviert wird, wenn gewisse Bedingungen eintreten, die einen als Sollwert festgelegten Zustand wesentlich verändern. Solange die Sollwertabweichung besteht, besteht die Motivation. Aus Langeweile scheint der Neugiertrieb aktiv zu werden: Wenn eine kleines Kind beginnt, im Zimmer suchend umher zu gehen (“explorieren”), wird es bald etwas anstellen . Beim Tier nennt man dergleichen Neugierverhalten und weiß, dass hier ein Zentrum im Zwischenhirn aktiv geworden ist. Neugier bedeutet, Interesse zu haben. Interesse wiederum hat viel mit Aufmerksamkeit zu tun. Die Aufmerksamkeitsfunktion wiederum ist eine Grundfunktion des Gehirns, die das Bewusstsein charakterisiert und die bestimmt, welche Informationen im Gedächtnis bevorzugt abgelegt werden sollen. Hier ergeben sich interessante, noch nicht vollends aufgeklärte Querverbindungen: Der Neugiertrieb könnte grundsätzlich das Individuum zur ständigen oder zur gezielten Aufmerksamkeit motivieren. Eine intrinsische Motivation kann gerichtet oder ungerichtet sein. Gerichtet ist sie, wenn sie eine bestimmte Art von Tätigkeiten anstrebt und auslöst. Man vermutet, dass es ein bis zwei Dutzend derartiger angeborener Bedürfnisse beim Menschen gibt, die man dann allerdings auf drei Haupttendenzen reduzieren kann (Leistung, Macht, Anschluss). Die folgende Grafik soll verdeutlichen, dass jeder Mensch zwar über alle derartigen Antriebe verfügt, aber in jeweils individueller Stärke. So haben (zum Glück!) nur etwa 10% der Menschen ein stark ausgeprägtes Bedürfnis nach Dominanz. Für soziales Miteinander und speziell für Teamarbeit ist die Tendenz, sich jeweils anzupassen, besonders wichtig.
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Prof. Dr. Wolfgang Seidel, Sindelfingen
Stichworte
Viele Stichworte wurden mehrfach behandelt . Zusätzliche Informationen erhält man durch anklicken von “ X”
Charakter
Einstellungen; X; X
Intelligenz; X; X
Optimismus; X; X
Selbstbeherrschung; X; X; X
Selbstkritik
Subjektivität, X; X
Verantwortung; X; X
Inhaltsverzeichnis
1.1 Emotionen
1.1.1 emotionale Intelligenz
1.2 emot. Kompetenz
1.2.1 Referat zur Kompetenz
1.3 Motivationen
1.3.1 Modulation
1.3.2 Charakter
1.4 Temperamente
2.1 Intelligenz
3.1 Burnout
3.1.1 Bo.Info
3.2 Lebensqualität
3.4 Team und Führung
3.5 Freiheit wozu
3.6 freier Wille
3.7 Intelligenz
3.8 Lehrerseminar
3.10 medizinische Berufe
3.10.1 Empfehlung
3.11 Sozialpädagogik
5.1 Der Ratgeber
5.1.1 Inhaltsangabe
5.1.2 Pressespiegel
5.2 Krankenhaus
5.2.1 Inhaltsverzeichnis
5.2.2 Vorwort
5.2.3 Schlussbetrachtung
5.3 ethisches Gehirn
5.3.1 Leseprobe
5.3.2 Strafjustiz
5.4 Burnout
5.4.1 Schlusskapitel
5.4.2 Burnout Leseproben
5.5.1 Textproben
7 Kontakt
7.1 Impressum
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