Erklärung
Zur Abbildung links:Nehmen wir an, ein Angestellter hat die Wahl, entweder zwei Überstunden zu machen und eine wichtige Arbeit zu vollenden oder zum Kegeln zu gehen. Kegeln und die Freunde sind ihm wichtiger. Er selbst sieht dies als Kriterium für seinen Charakter, aber die Psychologie spricht von der naiven Persönlichkeit, Denn nun kann ja die Umwelt iin Form seiner Freundin Einfluss nehmen, die ihn überredet, mit ihr ins Kino zu gehen. Die Kegelfreunde beurteilen sein Fernbleiben auf ihre Weise.
Erklärung
Bemerkung
Charakter und Menschenkenntnis. Die Beurteilung von Persönlichkeiten gehört aus verschiedenen Gründen zu den wichtigsten Themen bei Zusammenkünften aller Art. Ein unterschwelliger Grund ist jedenfalls das ständige Training der Menschenkenntnis. Seine Bedeutung für den Alltag ist kaum zu unterschätzen. Individuen, die diese Übung häufig betreiben, bringen es meistens zu erheblicher Kompetenz. Einer der Reize besteht sicher darin, dass sich der Charakter der Beurteilten je nach Sichtwinkel und Tagesform erheblich ändern kann.
Der Begriff “Arbeitsspeicher” ist der Computertechnik entlehnt und soll andeuten, dass hier einige wenige Inhalte der riesigen Gedächtnisspeicher herausgehoben und behandelt werden. Im Gehirn gibt es keinen derartigen random access memory-Speicher (RAM). Wahrscheinlich werden die “Engramme”, die gerade zum Denken (= Informationsverarbeitung), z. B. zur Abwägung verwendet werden, an Ort und Stelle in ihrer Signalfrequenz sehr exakt synchronisiert. Das geleingt nur mit sehr wenigen Netzwerken gleichzeitig. Daher kann auch die Aufmerksamkeit immer nur auf einen Gedanken bzw. eine Tätigkeit gelenkt werden.
Den Charakter eines Mitmenschen beurteilt die Umwelt nach den Informationen, die sie zufällig hat: Im Beispiel links findet die Freundin ihn nett und zuvorkommend, die Kegelbrüder beurteilen ihn als unzuverlässig. Tatsächlich besaß er nicht die Zuverlässigkeit, seinen ursprünglichen Plan zu verfolgen.
Erklärung
Beispiel:
Ein Fußballer möge vom gegnerischen Verteidiger gefoult (getreten) worden sein, ohne dass der Schiedsrichter es bemerkt hat (externe Ursache ganz links). Er hat nicht reflexmäßig zurückgetreten,wie das im oberen (“physikalischen” Teil der Abbildung (als direkter Reflex) der Fall gewesen wäre. Er kann die Situation nun unterschiedlich bewerten, kann viele frühere Beispiele und Argumente zum Vergleich hinzuziehen (von oben), wird auch von seinen intrinsischen Motivationen und angeborenen Bedürfnissen und seiner aktuellen Stimmung (Wut!) beeinflusst. So trifft er eine erste Entscheidung (“Intention”): Er wird sich mit brachialer Gewalt rächen. Nun überlegt er Risiken, die Bedeutung für sein Selbstwertgefühl und ähnliches, also seine Strategie: “Erst auf dem Gang zur Kabine und auch mit dem Fuß” lautet die Entscheidung zum tatsächlichen Vorgehen. Seine Willenskraft sorgt nun dafür, dass er sich nicht mehr durch Bedenken oder äußere Umstände von diesem Vorhaben abbringen lässt.
Erklärung
In der akademischen Psychologie benutzt man lieber den Begriff “Persönlichkeit”, weil “Charakter” in der Umgangssprache zu viele Bedeutungen haben kann und sich daher für wissenschaftliche Diskussionen wenig eignet. Ich werde dennoch gelegentlich von Charakter sprechen, weil ich mich mit meinen Erklärungen an Laien wende, die diesen Begriff gewohnt sind.
Rechtfertigung der Art der Darstellung: Der Abwägungsprozess wörtlich genommen. Entscheidungen hängen in neuronalen Netzwerken von den Konzentrationen der Überträgerstoffe in den Synapsen, also Zellzwischenräumen, von den Rezeptoren in der Zellmembran der Nervenzellen, von zahlreichen Prozessen innerhalb der Zelle und von bioelektrischen Phänomenen ab. Viele der Prozesse sind schon bekannt. Aber der Leser wäre nicht gewohnt, in Aquivalenzgewichten und dergleichen zudenken. So stelle ich die Entscheidung als Abwägungsprozess im eigentlichen Sinne des Wortes dar.
Beispiel:
Auf dieser Seite bespreche ich
1. Die Definition von Charakter und Persönlichkeit
2. Fakten zur Entscheidungsfindung
3. Antriebe und Intelligenz formen den Charakter
1. Charakter oder Persönlichkeit Umgangssprachlich ist ein Charakter eine Eigenheit. Man spricht vom Charakter einer Landschaft oder eines Weines. Da gäbe es in der Umgangssprache noch viele Beispiele dafür, was alles “Charakter” sein kann. Deshalb spricht man in der Psychologie lieber von der Persönlichkeit eines Menschen als von einer Eigenschaft. Das überschneidet sich aber mit der früheren Beurteilung des Menschen nach seinem Verhalten, also nach seinen Taten. Darauf hatte man sich konzentriert, weil man nur die Taten im Experiment erfassen und objektiv besprechen kann. Was ein Mensch von sich aus selbst zu sein meint, was er zu sein wünscht, wird dann als seine “naive Persönlichkeit” bezeichnet. Sein ihm zur Verfügung stehende Wissen mit allen Erinnerungsinhalten und die zugehörigen Gefühle, Einstellungen, Wertvorstellungen definieren seine einmalige, "charakteristische" Individualität. Die intelligente Verarbeitung dieser Speicherinhalte ergibt dann seinen Willen bzw. seine Intention und macht damit die (“naive”) Persönlichkeit aus. “In meinem Wollen bin ich.” In der Persönlichkeitspsychologie hat man dann allerdings vergessen, dass es auf das Handeln ankommt. Man hat aus dem Lexikon Eigenschaftswörter abgeschrieben, hat sie in Computer gefüttert und in Gruppen einteilen lassen. Es kamen 5 Gruppen heraus, die man “Big Five” nannte, weil die Gruppen nun wirklich groß waren und man das für eine große Leistung hielt. Da man diese fünf Untergruppen in anderen Sprachen wie italienisch und ungarisch nicht eindeutig wiederfand, hat man sich mit einer Drei-Faktoren-Lösung beschieden: Extraversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit. Diese werden dann jeweils wieder in viele Unter-Eigenschaften unterteilt. Es bleibt aber eine statistische Beurteilung. MIr erscheint es weiterhin sinnvoll, sich über die Antriebe, die Ausgangspunkt der Taten sind, Gedanken zu machen. Über innere und äußere Ursachen (Attributionen) wurde in den voraufgegangenen Kapitel “Motivationen” und deren “Modulationen” gesprochen. Im Zusammenhang mit den äußeren Ursachen ist dann weiterhin deren rationale und emotionale Verarbeitung im Sinne einer Entscheidungsfindung von Interesse.
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Hinweis
Ich hatte oben schon einiges Grundsätzliches über den Charakter gesagt.
Der Arbeitsspeicher des menschlichen Gehirns ist vergleichsweise klein. Er kann kaum mehr als sieben Informationen gleichzeitig halten. Eine großartige Leistung der kulturellen Entwicklung ist es daher, dass jeder ihn durch externe Speicher wie Notizzettel, Tabellen, Grafiken, ja ganze Bücher erweitern kann.
Erklärung
Prof. Dr. Wolfgang Seidel, Sindelfingen
Stichworte
Viele Stichworte wurden mehrfach behandelt . Zusätzliche Informationen erhält man durch anklicken von “ X”
Charakter
Einstellungen; X; X
Intelligenz; X; X
Optimismus; X; X
Selbstbeherrschung; X; X; X
Selbstkritik
Subjektivität, X; X
Verantwortung; X; X
Inhaltsverzeichnis
1.1 Emotionen
1.1.1 emotionale Intelligenz
1.2 emot. Kompetenz
1.2.1 Referat zur Kompetenz
1.3 Motivationen
1.3.1 Modulation
1.3.2 Charakter
1.4 Temperamente
2.1 Intelligenz
3.1 Burnout
3.1.1 Bo.Info
3.2 Lebensqualität
3.4 Team und Führung
3.5 Freiheit wozu
3.6 freier Wille
3.7 Intelligenz
3.8 Lehrerseminar
3.10 medizinische Berufe
3.10.1 Empfehlung
3.11 Sozialpädagogik
5.1 Der Ratgeber
5.1.1 Inhaltsangabe
5.1.2 Pressespiegel
5.2 Krankenhaus
5.2.1 Inhaltsverzeichnis
5.2.2 Vorwort
5.2.3 Schlussbetrachtung
5.3 ethisches Gehirn
5.3.1 Leseprobe
5.3.2 Strafjustiz
5.4 Burnout
5.4.1 Schlusskapitel
5.4.2 Burnout Leseproben
5.5.1 Textproben
7 Kontakt
7.1 Impressum
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